Um 1920 breitet sich in Deutschland das Raketenfieber aus.
Filme, Romane, Zeitschriften und Vorträge tragen dazu bei, dass die Bevölkerung vom Menschen im All träumt.
Gefördert wird die Raketenaufregung im Geheimen allerdings schon zu diesem Zeitpunkt von der Reichswehr, die sich viel von der Fernrakete als zukünftiger Waffe verspricht.
Aus Weltraumbegeisterung wird Ernst, als die Nationalsozialisten das Fischerdorf Peenemünde
dem Erdboden gleichmachen und ab 1936 hier das Raketenentwicklungszentrum einrichten.
Es geht hier nur um Waffenentwicklung.
Wernher von Braun und viele andere Wissenschaftler
nutzen Peenemünde ungestört als geheime Stadt,
in der 15.000 Menschen leben.
Einige Fehlstarts des A 4 gehen dem ersten
gelungenen Raketenstart am 3. Oktober 1942 voraus.
Mit dem für das deutsche Militär zunehmend ungünstigen Kriegsverlauf setzen Hitler und Speer ihre ganze
Hoffnung auf die, wie sie es nennen, Wunderwaffe.
Bis zum 20. Februar 1945 werden von Peenemünde
Hunderte Raketen vom Typ A 4/V 2 abgeschossen.
Kurz danach verlassen die führenden Köpfe wie
von Braun den Ort, um später in den USA ihre
glänzende Karriere als Raumfahrtingenieure
bis zur Mondlandung 1969 fortzuführen.
Heute stehen noch zwei der großen Gebäude
der ehemaligen Heeresversuchsanstalt:
Das Sauerstoffwerk und das große Kraftwerk.
V stand für Vergeltungswaffe, von Joseph Goebbels
persönlich umbenannt. Sie - wie die ebenfalls in
Peenemünde entwickelte V 1 - trug seitdem das
Ziel im Namen, für das sie auch gebaut wurde.
Über 6.000 Menschen starben infolge der
V 2-Abschüsse auf England, Frankreich,
Belgien und Holland.
Doch weitaus mehr Menschen kamen unabhängig
von den Bombardierungen durch die V 2 ums Leben.
15.000 Menschen, so schätzt man, starben in den Konzentrationslagern beim Bau der A 4/V 2.
Ein Teil als Zwangsarbeiter und Häftlinge direkt
auf dem Gelände in Peenemünde - die Lager waren
nicht weit entfernt von den wegen der schönen
Lage an der Ostsee begehrten Siedlungen
der Mitarbeiter.
Quelle:
https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2015/4/raketen-rost-restaurierung.php#.X74Ty7NCebg
https://museum-peenemuende.de/